IRE-Behandlung eines Tumors im Segment III, der sich in der Nähe der zentralen Gallengänge befand, gefolgt von Mikrowellenablationen der anderen beiden Läsionen und einer vermuteten dritten Metastase in der Nähe der rechten Lebervene im Segment VIII. Der Scan nach der Ablation zeigt eine vollständige Ablation aller vier Läsionen. Der gesamte Eingriff dauerte 98 Minuten (153 Minuten einschliesslich der Gesamtanästhesiezeit). Der Patient blieb über Nacht im Krankenhaus, bevor er komplikationsfrei nach Hause zurückkehrte.
Name: Dr. Marie Beermann, Dr. Johan Lindeberg & Prof. Dr. Jacob Freedman
Institution: Danderyd Hospital, Stockholm (Schweden)
Alter der Patientin: 84 Jahre
Ausgangssituation:
- 84 Jahre alte Frau, bei der 2019 ein rektales Adenokarzinom diagnostiziert wurde
- Sehr erfolgreiche Radio-/Chemotherapie mit vollständiger Anspreche und danach Aufnahme in eine klinische Studie und fortlaufende Beobachtung
- Sechs Monate später wurde bei ihr ein Gallenblasenkarzinom diagnostiziert und eine erfolgreiche erweiterte Resektion einschliesslich Segment IVb und V durchgeführt
- Nach sechs Monaten zeigte ein Follow-up-CT-Scan drei kleine Lebermetastasen von bis zu 10 mm Grösse, die sich in Segment III, Segment VI und Segment VII befanden
Behandlung:
- Der Tumor im Segment III befand sich in der Nähe der zentralen Gallengänge. Er wurde biopsiert, woraufhin eine 3-Elektroden-IRE mit CAS One IR-Zielführung durchgeführt wurde
- Gefolgt von einer Mikrowellenablation der anderen beiden Läsionen und einer vermuteten dritten Metastase in der Nähe der rechten Lebervene im Segment VIII
- Alle Ablationen wurden mit CAS One IR durchgeführt
- Hochfrequenz-Jet-Ventilation zur Kontrolle der Organbewegung
- Ein sofortiger postoperativer CT-Scan mit Kontrastmittel zeigte eine vollständige Ablation aller Ablationsareale
- Das Ziel der Behandlung war kurativ
- Die zentrale Lage der grössten Metastase war eine Kontraindikation für die thermische Ablation
- Die anderen drei Läsionen wurden mit der Mikrowellenablation behandelt, der effektivsten Modalität in Bezug auf Geschwindigkeit und onkologischem Ergebnis
- Die Patientin hatte bereits zwei größere Operationen innerhalb eines Jahres ohne Komplikationen hinter sich und hätte wahrscheinlich eine weitere Operation vertragen können, wenn es nötig gewesen wäre. Aber in diesem Fall war eine chirurgische Resektion aufgrund der Lage und Anzahl der Metastasen keine Option
- Es gab gute Belege dafür, dass eine ablative Behandlung im Vergleich zur Resektion der kleinen Metastase ein gutes onkologisches Ergebnis erzielen würde, allerdings zu deutlich geringeren Kosten für die Patientin in Bezug auf Risiken und Dauer des Spitalaufenthalts und der Rehabilitation
- Es wurde eine Biopsie durchgeführt, um die Biologie der Metastase zu bestimmen, da die Patientin bereits zwei Primärtumore (Dickdarm und Gallenblase) hatte. Auch die zukünftigen Behandlungsoptionen hängen stark von der Art der Metastase ab. Radiologisch und klinisch wurde es als am wahrscheinlichsten angesehen, dass die Metastase aus dem Dickdarm stammt, weshalb alle sichtbaren Metastasen behandelt wurden
Ergebnis:
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Der Scan nach der Ablation zeigt eine vollständige Ablation an allen vier Läsionen. Der gesamte Eingriff dauerte 98 Minuten (153 Minuten unter Berücksichtigung der Gesamtanästhesiezeit) und die Patientin blieb über Nacht im Krankenhaus, bevor sie ohne Komplikationen nach Hause zurückkehrte. In der postoperativen Phase wurde ein erhöhter systolischer Blutdruck festgestellt, der unserer Erfahrung nach häufig und vorübergehend auftritt
